60er Jahre

 

 

Die sechziger Jahre nehmen in der Vereinsgeschichte des SuS Rhede eine Sonderstellung ein. Sie markie­ren die bislang erfolgreichste Zeit des linksemsischen Fußhallklubs.

 

 

Der SuS Rhede entwickelte sich in diesem Jahrzehnt im Bezirk Osnabrück zu einer festen Größe. Triumphaler Erfolg war zweifellos der Gewinn der Bezirksmeisterschaft im Jahr 1969 mit dem Aufstieg in die Bezirksliga, nachdem die Mannschaft fünf Jah­re hintereinander in der Bezirksklasse gespielt hatte.

 

 

Begonnen hatte die erste Saison im neuen Jahrzehnt allerdings mit einem Abstieg in die 1. Kreisklasse. Zusammen mit Alemannia Nordhorn und Vorwärts Nordhorn belegte man punktgleich den drittletzten Tabellenplatz. In den gemäß der Spielordnung auf neu­tralem Platz ausgetragenen Ausscheidungsspielen un­terlag unsere Mannschaft zweimal.

 

 

Drei Jahre benötigte der SuS, um den Sprung in die Bezirksklasse zu schaffen. Während man 1963 noch in den Aufstiegsspielen an SV Meppen 2 und Eintracht Nordhorn 2 knapp scheiterte, konnte im darauffolgen­den Jahr das große Ziel erreicht werden: Kreismeister­schaft und Aufstieg!

 

 

„Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun, drum Brüderchen, ergo Libamus." Unter diesem Leitgedan­ken stand der Festkommers des SuS Rhede am Vorabend des 40jährigen Jubiläums im Saale Conens. Feststimmung und Wiedersehensfreude herrschten an diesem 29. Juli 1961, viele Erinnerungen wurden aus­getauscht und der Vereinsvorsitzende Heribert Kon­ken begrüßte Ehrengäste und „Ehemalige", unter ih­nen Josef Suerbaum, der vor genau 40 Jahren den Ver­ein aus der Taufe gehoben und 16 Jahre den Verein (1921-1937) geleitet hatte.

 

 

Der sportliche Höhepunkt der Feierlichkeiten lag tra­ditionell auf dem Feiertag „Peter und Paul". Die trotz der drückenden Hitze zahlreich erschienenen Ehren­gäste und Bewohner aus Rhede und Umgebung sahen interessante Pokalspiele mit SF Schwefingen als glücklichen Sieger gegen den Nachbarn TuS Aschendorf (1:0), ein munteres Altherrenspiel und einen sportlichen Leckerbissen mit dem Zwischenspiel der 1. Rhe­der Herren-Mannschaft gegen die Amateuroberliga­mannschaft des VFL Osnabrück (0:5).

 

 

Nach dem plötzlichen Tod von Heribert Konken wur­de 1963 Evert Metting in das Amt des Vorsitzenden gewählt. das er bis 1967 innehatte. Nach seinem Ver­zicht übernahm sein Stellvertreter Theo Wiemker das Ruder - er sollte das Vereinsschiff über einen langen Zeitraum durch Höhen und Tiefen führen.

 

 

„Der SuS kann sich überall sehen lassen". Mit dieser Schlagzeile berichtete die Ems-Zeitung in ihrer Aus­gabe vom 14.6.1968 von der Generalversammlung des SuS Rhede und informierte über die Sportbegeisterung in der linksemsischen Gemeinde. Der Trainer der Fuß­ballabteilung machte in seinem Jahresbericht deutlich, daß der Verein auch sportlich einiges vorzuweisen hat:

 

 

„Rhede steht bei 2.000 Einwohnern mit seinen 10 ak­tiven Fußball- und Tischtennismannschaften an der Spitze im Kreis."

 

               

 

Die 1. Fußballmannschaft spielte in der Saison 67/68 mit großem Erfolg in der Bezirksklasse. Hinter dem VFL Rütenbrock wurde der SuS Rhede punktgleich mit Vorwärts Nordhorn Tabellenzweiter. Zur Ermittlung des 2. Aufsteigers zur Bezirksliga standen sich diese beiden Mannschaften am 9.6.1968 in Rütenbrock gegenüber. Vor großer Zuschauerkulisse endete das Spiel trotz Verlängerung 1:1. Durch ein Gegentor zwei Minuten vor Ende der Partie verloren die Rheder das Wieder­holungsspiel mit 1:2 sehr unglücklich, und Vorwärts Nordhorn war neuer Bezirksligist. Beide Spiele fanden vor insgesamt 2.000 Zuschauern statt. Sechs große Reisebusse und 400 Pkw brachten die Schlachtenbummler nach Rhede bzw. Nordhorn.

 

 

Auch in der Fußball-Jugendabteilung konnte man auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die A-Jugend errang den Meistertitel in der Leistungsklasse, und die Weichen für die Zukunft waren gestellt.

 

 

In Anerkennung ihrer Verdienste für den SuS Rhede wurden Hildegard und Lothar Phillip zu Ehrenmitglie­dern gewählt.

 

 

Das Spieljahr 68/69 sollte das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des SuS Rhede werden. Vor allem die Fußballer hatten sich viel vorgenommen. Fast von Beginn der Serie an stand Rhede an der Spitze der Tabelle und lieferte sich mit dem TuS Aschendorf ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Lange hatten die Rheder darauf gewartet und gehofft. Am Sonntag, dem 4.5.1969 war es dann soweit: SuS Rhede war Meister der Bezirksklasse-Staffel Nord geworden. In einem spannenden Spiel hatte die Rhe­der Elf ihrem letzten Gegner (Hilkenbrook-Rastdorf) einen Punkt abgetrotzt und damit den für die Meister­schaft notwendigen Vorsprung errungen. Nach dem Spiel zogen Spieler und Zuschauer mit der Vereins­fahne durch den Ort zum Vereinslokal.

 

 

Mit diesem Titel gab sich die Mannschaft aber nicht zufrieden: In den Entscheidungsspielen gegen den Meister der Staffel Süd - Burg Gretesch - behielten die Rheder die Oberhand und wurden Bezirksmeister der Bezirksklasse. Der Vereinsvorsitzende Theo Wiem­ker bedankte sich bei den Spielern für den großen Ein­satz und die vorbildliche Kameradschaft. Sein Dank galt aber auch Trainer Hans Peiler, Mannschaftsbetreu­er Heinz Kassens und Fußballobmann Adolf Vosse. Auch der Vereinsgründer Josef Suerbaum übermittel­te dem Verein seinen Glückwunsch zu diesem großen Erfolg. Auf dem Fußballbezirkstag in Bad Iburg wur­den dem 1. Vorsitzenden Theo Wiemker und dem Mannschaftsführer Hans Specker Pokal, Urkunde und Kluftkoffer überreicht. Den vielen Glückwünschen schloß sich auch der sport­begeisterte Pastor Korte an und überreichte dem Ver­ein zwei Fußbälle.

 

 

Pastor Korte zeigte viel Verständnis für den Fußball und war oft Gast auf dem Sportplatz. Wenn sonntag­nachmittags wichtige Begegnungen stattfanden, war die Andacht meistens nur von kurzer Dauer.

 

 

Die neue Saison 1969/70 in der Bezirksliga wurde für den SuS Rhede zu einer Bewährungsprobe. Man traf in der neuen Liga auf Mannschaften mit so großen Namen wie: TuS Borgloh, Eintracht Osnabrück, FC Schüttorf, Bramsche 09, Sportfreunde Oesede und Olympia Laxten. Die Mannschaft des SuS Rhede muß­te verjüngt werden, weil erfahrene Spieler (Jan und Bernd Specker, Albert Jansen, Theo Läken, Hermann Wilgmann) ihre Laufbahn beendet hatten.

 

 

Der Verein schlug sich jedoch recht tapfer, und so manch überraschender Sieg gelang. Mit folgenden Spielern begann man die Bezirksliga: Hans-Hermann van Helt, Gerd Mußwessels, Heinz Vinke, Ludwig Evers, Ägidius Roskam, Willi Bröring, Hans Rüther, Hans Langen, Freddy Brand, Bernd Janßen, Karl-Heinz Feiling.

 

 

Einige Spiele verlor der SuS recht unglücklich. Hinzu kam die schwere Verletzung des sicheren Torwarts Hans-Herman van Helt, der bis zum Saisonende aus­fiel und durch Heinrich Ahrens gut ersetzt wurde. Als weitere Spieler ausfielen, erklärten sich die „alten Kämpen" bereit auszuhelfen.

 

 

Bei den Spielern bleibt die Erinnerung an die langen Anreisewege mit dem Pkw zu den Auswärtsspielen -Rhede war die einzige Mannschaft aus dem Norden des Bezirks -, ferner die gute Kameradschaft und der enorme Kampf gegen den Abstieg, der letztlich nicht zu verhindern war.