80er Jahre

 

 

SuS Rhede ist nicht nur ein Fußballverein

 

 

Diese Schlagzeile der Ems-Zeitung vom 21.02.1990 verdeutlichte am trefflichsten die sportliche Entwick­lung des SuS Rhede in den achtziger Jahren. Ein vol­les Haus, viele junge Menschen und sportbegeisterte Zuhörer: Die Jahreshauptversammlung im Frühjahr 1990 zeigte das große Interesse der Rheder Bürger am sportlichen Geschehen in der Gemeinde.

 

 

Die Entwicklung der siebziger Jahre - vom reinen Fuß­ballclub zum Breitensportverein - hatte sich kontinu­ierlich fortgesetzt. Begünstigt durch die Inbetriebnah­me einer Dreifachturnhalle konnten neben Fußball. Tischtennis, Volleyball, Karate und Frauengymnastik weitere Sparten innerhalb des Vereins aufgebaut wer­den: Tennis, Handball. Basketball und Mutter-Kind-­Turnen.

 

 

Dabei wurden dem Verein jedoch auch Grenzen auf­gezeigt. Der Vereinsführung fiel es zusehends schwe­rer. ehrenamtliche Mitarbeiter für die umfangreiche Organisation und die sportliche Leitung der Abteilungen sowie der einzelnen Mannschaften zu finden.

 

 

Die Vereinsführung lag in den achtziger Jahren in den bewährten Händen von Theo Wiemker. Ihm zur Seite stand bis 1983 Hermann Staars-Hannen, danach über­nahm Heinz Kamphus, der sich vor allem als Jugendbetreuer einen Namen gemacht hatte, die Funktion des 2. Vorsitzenden. Benedikt Rüther wurde 1985 nach erfolgreicher Tätigkeit als Jugendwart von Her­mann Prangen abgelöst.

 

 

 

Das Jahrzehnt begann mit den Feierlichkeiten zum 80jährigen Jubiläum. An vier Tagen wurde den Rhe­dern ein umfangreiches und interessantes Festpro­gramm geboten. Neben den sportlichen Wettkämpfen gab es reichlich Gelegenheit zum Feiern.

 

 

Auf dem Festkommers standen nicht nur verdiente Funktionäre und Sportler im Mittelpunkt des Interesses. Unter großem Beifall fand im Festzelt die Ehrung zweier Fans des SuS Rhede statt: Elisabeth Jansen und Susanna Marsmann. Selbst ber Wind und Regen verfolgten sie seit Jahren die Spiele der Rheder Fußballer.

 

               

 

In der Fußballabteilung ließen in diesem Jahrzehnt die Erfolge lange auf sich warten. Mit vier Herrenmann­schaften nahm der SuS am Punktspielbetrieb teil. Für die Trainingsleitung waren verantwortlich: Ludwig Evers (bis 1983), Wilfried Tittmann von Germania Pagenburg (bis 1985) und Willi Wecke (bis 1988). Die erste Herrenmannschaft spielte mit mäßigen Leistun­gen in der Kreisliga Nord. Die Folgen waren Platzie­rungen im unteren Bereich der Tabelle und ein fast totaler Zuschauerschwund. Auf der Generalversamm­lung 1987 kritisierte Theo Wiemker in scharfer Form die sportlichen Leistungen der Mannschaft sowie die Einstellung einiger Spieler. An die Adresse der Kicker ging seitens des Vereinschefs die Bemerkung, daß Fußball ein Mannschaftssport sei und nur als solcher betrieben werden könne. Erst als die Spieler in kämpferischer Hinsicht an alte, jahrzehntelange Tugenden der Rheder Fußballer anknüpften, stellte sich der Erfolg ein.

 

 

Unter Harald Semke gelang der 1. Mannschaft die Meisterschaft! Nach 12 Jahren kehrte sie in die Be­zirksklasse zurück. Das technisch versierte Team hat­te auch Erfolge in der Halle: Zweimal gewann es das Hallen-Fußballturnier des TuS Aschendorf. Am Ende der Spielsaison 1989/90 in der Bezirksklasse belegte SuS als Aufsteiger einen guten 9. Tabellenplatz. Seit langer Zeit gab es auch endlich wieder ein Ortsderby gegen den alten Rivalen TuS Aschendorf, das zwar mit 0:2 verlorenging, den Zuschauern aber interessante Zweikämpfe bot. Erfolge gab es auch bei den anderen Teams: 1984 war es die 2. und 1985 die 3. Herren­mannschaft, die jeweils die Meisterschaft in der 3. Kreisklasse errangen.

 

 

Die intensive Arbeit im Jugend- und Schülerbereich trug auch in den achtziger Jahren Früchte. Diverse Meister- und Pokalerfolge in den unterschiedlichen Altersklassen wurden erzielt. Im Spieljahr 1985/86 war die DI-Jugend (Trainerteam Bernd Grothus und Her­mann Kröger) das Aushängeschild der Jugendabtei­lung. Die Spielgemeinschaft Rhede/Brual zeichnete sich dabei durch großen Tordrang aus. Ein Punktspiel gegen die Zweite von Eintracht Papenburg wurde sage und schreibe mit 35:1 gewonnen. Helmut Roskam traf in diesem Spiel allein 17mal ins gegnerische Tor. Ins­gesamt erzielte der Stürmer in dieser Saison 76 Tore und wurde dafür bei einem Wettbewerb auf Bundes­ebene ausgezeichnet.

 

 

Mit deutlichem Abstand wurde in der Saison 1987/88 die SG Rhede/Brual mit ihrem Trainer Hermann Wilkens Bereichsmeister der C-Jugend Emsland-Nord. !990 spielte diese Mannschaft dann als B-Jugend in der Endrunde um die Hallenpokale im nördlichen Emsland.

 

 

Während der Generalversammlung im April 1988 legte nach langjähriger Tätigkeit (15 Jahre) Hermann Ose­wold seinen Posten als Kassierer nieder. Der Verein bedankte sich für seine engagierte Arbeit und über­reichte ihm ein Präsent zum Zeichen der Anerkennung. Als Nachfolger übernahm Gerhard Schmitz die Kas­senführung. Bo Bouma wurde Frauenwartin und ver­trat die Interessen der Sportlerinnen im Verein.

 

 

Die Einweihung der neuen Dreifachturnhalle am Ende der achtziger Jahre war ein bedeutender Schritt in Rich­tung Ausweitung des Vereins; neue Sportarten wie Handball, Volleyball und Basketball können seitdem angeboten werden. Die Turnhalle (Abmessungen: 44/22 m) ermöglicht dem Verein die ideale Umsetzung des Trainingsbetrie­bes für alle Sparten und wird nicht nur von den Sport­vereinen der Einheitsgemeinde Rhede, sondern auch von den Schulklassen benutzt. Die Turnhalle wurde nach den Richtlinien des Sportinstituts in Köln errich­tet und ist für alle Hallenballsportarten geeignet. Die 1966 erbaute alte Halle genügte nicht mehr den An­sprüchen, wird seit diesem Zeitpunkt jedoch weiter­hin für den Übungsbereich genutzt.